Nashashuk – Lauter Donner | Teil 3
März 18, 2014 by Dagmar Hallerbach
Filed under Märchen
Die Suche beginnt
Nashashuk fügte sich traurig dem Willen der Mutter und trottete los. Er fühlte sich schon jetzt sehr allein und einsam…wo sollte er nur mit der Suche beginnen?
Und was konnte nicht alles unterwegs geschehen?
Er hatte mächtig Angst vor all den Gefahren, die er noch nicht kannte.
So lief er durch den Wald und bahnte sich seinen Weg über umgestürzte Bäume und hing traurig seinen Gedanken nach.
Er lief ohne nach vorn zu schauen und weinte bittere Tränen. Vor Schluchzen schüttelte es ihn nur so durch.
Dabei bemerkte er gar nicht, dass er durch das Dickicht beobachtet wurde. Ein kleiner Waldwichtel war ihm schon eine ganze Weile gefolgt, denn er wunderte sich warum so ein junges Fohlen so mutterseelenallein durch den Wald lief.
Als das Schluchzen von Nashashuk heftiger wurde, überholte der Wichtel ihn und stellte sich ihm in den Weg.
Nashashuk erschreckte fürchterlich und blieb abrupt und zitternd stehen.
Der Waldwichtel fragte warum er denn so traurig sei, doch der kleine Hengst wollte nicht mit ihm reden, denn er hatte Angst da er ihn gar nicht kannte.
Nachdem der Wichtel mehrere Fragen an Nashashuk richtete und keine Antwort bekam, fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen…
Er sagte zu Nashashuk: „Wie dumm von mir, ich sollte mich erst einmal vorstellen bevor ich dich mit Fragen löchere. Ich bin Samtan der freundliche Waldwichtel. Und wer bist du?“
Ich bin Nashashuk, antwortete das Fohlen.
Was ist ein Waldwichtel?
Hallo Nashashuk – lauter Donner.
Um deine Frage zu beantworten, Waldwichtel sind die fleißigen Helfer und Boten des Waldes. Wir sind freundliche Gesellen und versuchen zu helfen wann immer jemand in Not ist. Und mir scheint du bist gerade in großer Not!
Ja, antwortete das Fohlen und erzählte ihm dann was los war.
Meine Mutter ist verletzt und liegt auf einer Lichtung. Sie wurde von einem Baum verletzt und kann nun nicht mehr aufstehen. Ich soll nun unsere Herde suchen und zu ihr führen, damit sie Hilfe bekommt. Doch ich weiß gar nicht wo ich die Suche beginnen soll.
Und er schluchzte noch einmal heftig auf.
Weißt du wo ich die Herde finde?
Na ja, dass könnte sich schon als etwas schwierig gestalten, denn es gab vor ein paar Tagen ein fürchterliches Erdbeben und dabei wurde das gesamte Gebiet gespalten. Viele Bewohner des Waldes sind nun auf der Suche nach ihren Familien, Freunden und Herden.
Weißt du wo ihr von der Herde getrennt wurdet?
Nein, denn ich war noch gar nicht geboren. Ich kenne die Herde nicht einmal. Und so weiß ich auch nicht wo ich mit der Suche beginnen soll. Und wenn ich die Herde gefunden habe, dann weiss ich nicht einmal ob es die richtige Herde ist.
Samtan dachte einen Moment nach und sagte dann zu Nashashuk:
Wenn du möchtest, dann werde ich dich begleiten, denn ich kenne mich hier sehr gut aus, auch kenne ich fast jeden Bewohner hier in der Gegend. Bis auf die Trolle, denn die bleiben nur unter sich.
Und wenn wir die Herde gefunden haben, dann ist es die Richtige da es nur die eine Herde Wildpferde hier gibt.
Wer und was sind denn die Trolle?
Die Trolle sind sehr große Gesellen und kaum einer kennt sie. Sie pflegen keine Kontakte zu den anderen Waldbewohnern. Man bekommt sie wirklich sehr selten zu Gesicht.
Und wer lebt noch hier außer den Trollen?
Da sind wir, die Waldwichtel und dann gibt es noch Feen, Elfen, Gnome und viele, viele Tiere. Aber glaube mir, den ein und anderen Bewohner wirst du auf unserer Suche treffen und auch kennenlernen.
Warum bist du denn so ganz allein? Und wo sind die anderen Wichtel?
Da wir alle unterwegs waren am Tage des Erdbebens, sind auch wir voneinander getrennt worden. Und so bin ich nun auch auf der Suche nach meiner Familie und Freunden. Von daher können wir uns gern gemeinsam auf die Suche begeben.
Oh ja, das wäre schön freute sich Nashashuk.
So machten sich Nashashuk und Samtan auf den Weg durch den Wald. Sie liefen bis es dunkel wurde. Nashashuk gefiel die Dämmerung gar nicht, er bekam Angst und zitterte wie Espenlaub. Er zitterte so heftig, dass seine Zähne aufeinanderschlugen.
Was ist denn los mit dir Nashashuk? Warum zitterst du nur so, fragte Samtan.
Hmm… na ja… mir ist so kalt…druckste Nashashuk herum… und ich habe auch ein wenig Angst. Wenn es dunkel wird sind ganz andere Geräusche und überall knackt etwas im Gebüsch… doch ich kann gar nichts sehen….
Na, na… mache dir mal nicht so viele Gedanken. Die Geräusche die du hörst, dass sind die Tiere und Waldbewohner, welche nachtaktiv sind. Auch sie werden auf der Suche sein und Ordnung schaffen wollen nach der grossen Verwüstung.
Nachtaktiv? Was bedeutet das denn nun wieder?
Wenn die Dämmerung hereinbricht und die Welt und wir uns zur Ruhe begeben, dann kommen die nachtaktiven Tiere aus ihren Höhlen und Löchern hervorgekrochen. Sie sind die Geschöpfe der Nacht.
Sie können lautlos durch die Luft fliegen und andere schleichen leise durchs Gebüsch. Dass es dunkel ist, dass macht ihnen gar nichts aus, denn bei Dunkelheit sehen und hören sie viel besser als wir. Und wenn wir Feierabend machen dann beginnen sie mit ihrem Werk.
Aber wie können sie denn sehen was sie tun wenn es so sehr dunkel ist?
Na ja, sie orientieren sich an den Sternen und dem Mond. Anhand des Sternenbildes können sie die Richtung bestimmen, in die sie sich bewegen müssen. Die vielen Sterne am Himmel ergeben bestimmte Sternenbilder und sind immer in der selben Himmelsrichtung. Somit müssen sie nur schauen wo welches Sternenbild ist und schon wissen sie wo sie lang müssen.
Ich habe das nie ganz verstanden, da kenne ich mich nicht so aus – ich orientiere mich an den Bäumen – jeden einzelnen kennen ich hier im Wald.
Sterne? Sternenbilder? Was ist das alles nur?
Wenn du abend in den Himmel schaut, dann siehst du dort viele funkelnde Lichtpunkte. Manche leuchten sehr hell und andere kann man fast nicht erkennen, weil sie sehr dunkel sind. Diese Lichtpunkte sind die Sterne.
Sterne sind leuchtende Kugeln aus heißem Gas.
Auch die Sonne ist ein Stern. Im Gegensatz zur Sonne leuchten Sterne allerdings viel schwächer. Das kommt daher, weil sie soweit von uns entfernt sind.
Der Polarstern steht genau im Norden. Wenn es dunkel ist, und man den Plarstern sieht, weiss man also wo Norden ist und somit kann man dann auch die anderen Himmelrichtungen bestimmen.
Wenn du in den Himmel schaut, dann siehst du da oben Gewirre von Sternen. Frühere Menschen, die alten Griechen, haben die Sterne so verbunden, dass sie die Umrisse von Tieren und Gegenständen darstellen. Und diese Figuren haben sie dann Sternbilder genannt.
Viele haben komplizierte Namen und sind schwer zu entdecken. Einige sind nur für wenige Wochen im Jahr zu sehen, manche auch nur für ein paar Stunden pro Nacht. Nur zwei kannst du das ganze Jahr über sehen – Den kleinen und den großen Wagen.
Durch die Erddrehung verändert sich der Sternenhimmel im Laufe einer Nacht.
Da sich die Erde einmal im Jahr um die Sonne dreht, können wir nicht immer alle Sternbilder beobachten. Zu jeder Jahreszeit sind andere Bilder am Himmel zu sehen:
Ok, das habe ich nun ein wenig verstanden.
Können wir dann jetzt Pause machen, denn ich bin ganz doll müde und hungrig… und ich mag nicht mehr weiterlaufen… mir tun die Hufe ja schon weh…
Ja, du hast recht wir sollten uns einen guten Lagerplatz suchen und ausruhen, damit wir morgen zeitig wieder aufbrechen können.
Nachdem Nashashuk und Samtan ein geeignetes Nachtlager gefunden haben ruhten sie aus und schliefen bis in der Nacht ein heftiges Gewitter aufzog. Nashashuk erwachte und fürchtete sich vor dem Donner und den Blitzen. Immer wieder zuckten sie hell am Himmel auf. Er fürchtete sich so sehr, doch Samtan schien es nichts auszumachen, denn er schlief tief und fest weiter. Auch Nashashuk versuchte wieder einzuschlafen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Er vermisste seine Mutter so sehr, wie würde es ihr wohl ergehen jetzt?
Das Gewitter zog sich durch die Nacht und erst als es zum Morgen dämmerte wurde es ruhiger, so dass Nashashuk dann doch noch einschlafen konnte.
Kurze Zeit später aber weckte Samtan ihn frisch und ausgeschlafen und trieb ihn zur Eile an. Och menno… er war doch noch so müde, dachte Nashashuk bei sich, doch Samtan trieb ihn weiter an. Also rappelte er sich auf, streckte und reckte sich und die Beiden machten sich weiter auf ihren Weg.
Nashashuk war sehr still und hing seinen Gedanken nach, während Samtan redete und erzählte. Er erzählte von den Waldbewohnern und dass wohl alle irgendwie auf der Suche seien. Als er aber das Schweigen von Nashashuk bemerkte fragte er ihn, wo er denn mit seinen Gedanken sei.
Ich vermisse meine Mutter und mache mir Sorgen, da sie ganz allein und verletzt ist. Ich hoffe, dass ihr keiner etwas antut, denn sie kann sich ja gar nicht wehren.
Ach so, ja das kann ich verstehen, doch mache dir da mal keine Sorgen, hier gibt es keine Feinde und da sie auf einer Lichtung ist, wird sie ausreichend Futter haben. Und vielleicht finden wir die Herde ja auch schon recht bald.
Ja, vielleicht finden wir sie bald…
Schweigend gingen sie weiter, jeder hing seinen Gedanken nach.
Nach einer Weile rasteten sie ein wenig und machten sich dann wieder auf.
Samtan versuchte nun Nashashuk aufzumuntern und erzählte ein paar lustige Geschichten. Und er hatte Erfolg, Nashashuk schüttelte und krümmte sich vor Lachen.
Hör auf, ich kann nicht mehr, mir tut der Bauch schon weh… das kann doch nicht alles so passiert sein, so etwas gibt es doch gar nicht.
Doch, doch, ich sagte ja schon, wir Waldwichtel sind freundliche Gesellen und immer guten Mutes. Von daher haben wir auch viel Spaß und machen solch lustige Sachen.
Habt ihr denn niemals Angst? Vor nichts und niemanden?
Nein, warum denn auch? Wir tun niemanden etwas sondern wir helfen, wenn Hilfe gebraucht wird. Warum sollte uns dann jemand etwas Böses wollen?
Ja aber, es gibt doch auch andere Sachen vor denen man Angst haben kann. Dinge, die man nicht kennt oder nicht verstehen kann.
Was sollte das denn sein?
Dinge die wir nicht kennen, die lernen wir kennen. Dann sind sie nicht mehr fremd und wenn man etwas erst kennen gelernt hat, dann muss man auch keine Angst mehr davor haben.
Und was ist mit den Sachen die man nicht versteht?
Na, dann lernt man halt sie zu verstehen…. Was meinst du denn?
Na, letzte Nacht zum Beispiel… da wurde ich wach von einem fürchterlichen Grollen und Lärm und dauernd wurde es so flackernd hell. Was war das denn und hast du es gar nicht gehört?
Ach so, das Gewitter meinst du…
Gewitter? Was ist das und was bedeutet das?
Zu Gewittern kommt es, wenn warme und feuchte Luft sehr schnell in hohe und kalte Bereiche der Lufthülle gerissen wird. Dann bauen sich große Wolkenberge auf, die oft bis in weite Höhen reichen. Meistens kommt es zu Wärmegewittern. Diese entstehen im Sommer, wenn es sehr warm ist und gleichzeitig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
In einer Gewitterwolke fallen und steigen Winde mit großen Tempo. Sie wirbeln Wassertröpfchen und Eiskristalle kräftig durcheinander. Dabei werden elektrische Ladungen aufgebaut. Die Oberseite der Wolke wird immer stärker positiv geladen und die untere mit den Wassertröpfchen ist negativ geladen. Wenn der Ladungsunterschied gross genug ist, dann entlädt sich die Spannung und es blitzt. Das ist das helle Licht, welches du gesehen hast.
Der Blitz nimmt den kürzesten Weg zur Erde und umgeht die größten Widerstände innerhalb der Luft. Darum kommt er in einer Zackenlinie zum Boden. Der Blitz heizt die Luft sehr stark auf und durch die Hitze dehnt sich die Luft rasend schnell aus. Wenn sie schneller wird als der Schall, durchstößt sie die Schallmauer. Das ergibt dann einen lauten Knall – den Donner. Blitz und Donner sind immer gleichzeitig.
Ein Gewitter reinigt die Luft und räumt ordentlich auf, somit bringt es viel klare Luft mit sich. Davor muss man also keine Angst haben.
Schau einmal, du bist sogar nach dem Donner benannt worden. Nashashuk bedeutet lauter Donner. Ich denke mal, du bist bei dem Gewitter geboren worden. Deine Mutter hat dich dann danach benannt.
Gewitter werden häufig als Götterbotschaften gesehen und wenn du bei Blitz und Donner geboren wurdest, dann bist du vielleicht auch eine Botschaft in dieser Zeit der Verwüstung. Demnach bist du ein sehr starker, kleiner Hengst. Und vielleicht finden wir auf unserer Suche deine Bestimmung.
Glaube mir, du brauchst wirklich keine Angst vor Gewittern haben.
Nashashuk dachte über das eben Gesagte nach… ja, er war in der stürmischen Nacht geboren worden, doch ob er wirklich eine Mission hatte und wenn ja welche?
Hmm… würde er es irgendwann wissen oder bemerken, wenn es soweit ist?
Aber was soll ich jetzt darüber nachdenken, ich muss nun erst einmal die Herde finden und dann frage ich meine Mutter ob ich eine Mission erfüllen muss. Ja, so werde ich es tun… erst die Herde finden und dann weiterschauen…immer schön eines nach dem anderen…
Durch die Erklärung des Gewitters wollte Nashashuk nun noch etwas von Samtan wissen. Du Samtan, darf ich noch etwas fragen?
Ja natürlich, frage nur… wer viel fragt, der lernt auch viel.
Du sagtest vor ein paar Tagen war ein grosses Beben oder Erdbeben… was ist das denn? Und wie merke ich wenn eines kommt?
Stelle dir die Erde wie einen Apfel vor und die Schale ist die Erdkruste.
Unter der Erdkruste befindet sich die dickste Schicht der Erde, der Erdmantel. Der ist sehr dick.
Das Gestein in diesem Erdmantel ist teilweise geschmolzen und sehr heiß.
Unter dem Erdmantel befindet sich der Erdkern, der aus einem inneren und äußeren Kern besteht.
Der äußere Kern besteht aus fast flüssigem Gestein . Der innere feste Kern besteht aus Nickel und Eisen.
Im Erdinneren herrschen Temperaturen von beinahe 5000 Grad.
Auf dem Erdmantel liegen die Kontinentalplatten sowie die ozeanischen Platten.
Die Gesteinsplatten der Erdkruste schwimmen auf dem flüssigen Erdmantel. Da durch die Wärme aus dem Erdinneren im Erdmantel Schwingungen und Strömungen erzeugt werden, sind die Platten mit den Kontinenten ständigen Schwankungen ausgesetzt und bewegen sich weiter.
Die häufigsten und stärksten Erdbeben haben ihre Ursache in einer Verschiebung dieser Platten. Wenn sie sich verschieben oder aneinander reiben entstehen Spannungen, die schließlich zu starken und plötzlichen Erschütterungen führen. Das nennt man dann ein Erdbeben.
Wenn sich das Magma im Erdinneren nach oben schiebt und dabei die ozeanischen und kontinentalen Platten bewegt, entstehen Schwingungen die sich bis an die Erdoberfläche fortsetzen.
Dadurch kommt es zu plötzlich auftretenden Schwankungen des Bodens, dem Erdbeben.
Ein Erdbeben kann einige Sekunden bis zu mehreren Minuten andauern.
Je nach Stärke eines Erdbebens bekommen Straßen und Gebäude Risse, ganze Gebäude stürzen ein, oder es öffnen sich Spalten in der Erde, in denen ganze Landabschnitte versinken.
Bei dem letzten Beben wurde ein grosses Gebiet gespalten. Ein tiefer Riss ist nun im Boden. Wir sind auf der einen Seite unterwegs und wollen den Spalt überwinden um deine Herde zu finden. Denn vermutlich befindet sie sich auf der anderen Seite.
Nashashuk – Lauter Donner | Teil 6
März 18, 2014 by Dagmar Hallerbach
Filed under Märchen
Die neue Welt
Alle schauten gespannt auf ihn und dann begann er zu reden.
Seid gegrüßt ihr Elfen, Trolle, Gnome, Feen und Pferde. Ich bin Nashashuk, der Sohn von Nahimana. Sie wurde, wie viele von euch auch, durch das große Beben von ihrer Herde getrennt. Sie liegt verletzt auf der anderen Seite des Berges hier. Sie hat mich losgeschickt um Hilfe zu holen. Auf meinem Weg lernte ich dann meine heutigen Freunde kennen. Samtan von den Waldwichteln, Gorlenas Brith und Hathila Haleth von den Elfen und Linumal Silberstaub von den Feen. Wir alle suchten nach unseren Familien und Freunden und schlossen uns zusammen, um die Suche gemeinsam fortzuführen. Während unserer Reise stellte ich fest, dass ein Jeder sein Wissen und Können einbrachte und somit die Reise erleichterte. Da kam mir die Idee, dass wenn wir uns alle zusammentun, dann können wir vieles erreichen und voneinander lernen und profitieren. Gemeinsam sind wir stark.
Nach dem großen Beben haben alle viel zu tun und alles muss neu aufgebaut werden. Wenn wir uns zusammentun, dann können wir doch viel mehr erreichen. Die Trolle und Gnome sind kräftig und handwerklich begabt… sie können gut bauen, und wenn es einmal um die Heilkunde geht, dann stehen die Elfen mit Rat und Tat zur Seite. Jeder kann seinen Beitrag leisten und somit die Gemeinschaft unterstützen.
Unter den Zuhörern machte sich ein Gemurmel breit und Nayati meldete sich zu Wort.
Wie stellst du dir das denn vor? So bin ich der Leithengst der Pferde, ich beschütze sie und kümmere mich um alles, damit es den Pferden gut geht. Wenn wir eine Gemeinschaft bilden, wie soll dann denn die Führung aussehen?
Einer für alle? Das kann doch nicht funktionieren… denn die Wichtel wissen ja gar nicht, wie eine Pferdeherde zu führen ist – wer welche Aufgaben bekommt und überhaupt…und ich weiss auch nicht wie zum Beispiel die Trolle geführt werden sollten oder andere Verbände. Und wenn es doch nur einen Führer geben soll – wer sollte es sein? Er müsste sich mit allen sehr gut auskennen…
Nashashuk hatte darüber schon nachgedacht und sich mit seinen Freunden beraten. So konnte er seinem Vater gleich eine Antwort darauf geben.
Das stelle ich mir so vor, jeder Clan, jeder Verband, jede Herde, alle haben bisher einen Führer gehabt. Aus diesen Führern wird ein Rat gebildet. Wenn Entscheidungen getroffen werden müssen oder Probleme anstehen, dann tritt dieser Rat zusammen und berät sich und die Entscheidungen werden somit gemeinsam getroffen. Jeder Führer kann so sein Wissen mit einbringen und nur so kann es Lösungen geben, die für alle Lebewesen gut sind.
Nayati dachte darüber nach und dachte bei sich, der Kleine könnte Recht haben, so könnte es wirklich und tatsächlich funktionieren. Auch würde es keinen Streit geben, wer vielleicht Führer sein sollte, denn jeder Verband bringt seinen Führer und dass dies funktioniert hat die Vergangenheit gezeigt, da alle einen Leithengst und Leiter haben.
Er besprach sich mit seiner Herde und meldete sich dann noch einmal zu Wort.
Nashashuk, mein Sohn… du hast sehr weise gesprochen und wir sind der Meinung, dass dein Vorschlag funktionieren kann. Wir wären also mit dabei.
Auch die anderen Führer hatten sich mit ihren Leuten beraten und schlossen sich den Pferden an.
Nashashuk freute sich sehr, dass seine Idee so gut aufgenommen wurde.
Er verschaffte sich wieder Gehör und teilte mit, dass es ihm mit Freude erfülle. Nun sollten sie sich langsam zur Ruhe begeben, denn es käme nun viel Arbeit auf sie zu. Es muss viel geplant, aufgebaut und erledigt werden. Von daher sollten sie so bald wie möglich beginnen, da er auch schnellstmöglich zurück zur Mutter möchte.
Am nächsten Morgen würden sie ausgeruht sich ans Werk machen.
Nashashuk erntete tosenden Beifall und nach und nach zogen sich alle zurück.
Nayati aber kam noch einmal auf Nashashuk zu.
Mein Sohn, du bist sehr jung, doch schon sehr klug und gescheit. Keiner ist jemals auf solch eine Idee gekommen. Und ich kann mir wirklich vorstellen, dass es eine gute Sache ist. So wie du es erklärt hast, leuchtet es mir auch ein, obwohl ich zunächst gelacht habe, so lache ich nun nicht mehr, stattdessen bin ich sehr stolz, dich meinen Sohn zu nennen.
Dann legten auch die beiden Hengste sich zum Schlafen nieder. Nashashuk gingen noch so viele Gedanken durch den Kopf, doch er hatte keine Sorge mehr. Bald würde er sich auf den Rückweg machen, um seine Mutter zu holen. Über diese Gedanken schlief er selig ein.
Als er am nächsten Morgen erwachte, da war das ganze Lager schon emsig beschäftigt. Jeder redetet mit jedem, man plante und teilte Aufgaben auf. Nashashuk nahm dies froh zur Kenntnis.
Gorlenas und Hathila kamen auf ihn zu und teilten ihm mit, dass sie ihn auf den Weg zur Mutter begleiten möchten. Sie haben mit den Anderen gesprochen und sind abkömmlich. Vielleicht konnten sie seiner Mutter ja mit Heilkräutern helfen und die Wunde versorgen. Da freute Nashashuk sich und stimmte freudig zu. Auch sein Vater kam mit vier Stuten zu ihnen und sagte, dass diese ihn begleiten werden, während die Anderen beim Aufbau eines gemeinsamen Lagers halfen.
Samtan meldete sich freiwillig mitzukommen, denn das Reisen hatte ihn großen Spaß gemacht und Linumal war schon am frühen Morgen losgeflogen, um der Stute Nahimana Gesellschaft zu leisten und ihr mitzuteilen, dass nun bald die ersehnte Hilfe eintreffen würde.
So machte sich die kleine Abordnung auf den Weg zurück über das Gebirge.
Linumal war schon bei Nahimana eingetroffen und berichtete ihr all das, was sich ereignet hatte. Nahimana war so stolz auf ihren kleinen Nashashuk.
Da sie lange ruhen konnte, konnte sie mittlerweile auch aufstehen und langsam laufen. So ging sie in Begleitung von Linumal seinem Sohn entgegen.
Als der Wald halb durchquert war trafen sie auf Nashashuk und seine Freunde.
Die Freude war groß… und Nahimana schloß ihren Sohn glücklich und stolz in die Arme.
Die Elfen untersuchten ihre Wunde, rührten aus Kräutern einen Brei an und trugen ihn auf die Wunde auf.
Dann saßen sie beisammen und Nahimana bekam alles haarklein erzählt. Angefangen mit der Suche und dem Kennenlernen der einzelnen Weggefgährten.
Natürlich hörte Nahimana auch über das Vorhaben ihres Sohnes und wie er seine Ideen in die Tat umsetzte. Sie erzählten voller Stolz wie sich der kleine Nashashuk Gehör verschaffte – erst einmal belächelt wurde – und wie ernst man ihn dann genommen hat.
Zum Schluss dachte Nahimana bei sich, was ihr kleiner Sohn doch alles erreicht hat in seinem jungen Leben. Und so klug war er… er hat wahrlich recht… Gemeinsam sind wir stark…
Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg und am vierten Tage trafen sie im neuen Lager ein. Mit lautem Hallo wurden sie begrüßt.
Nashashuk staunte, was in ihrer Abwesendheit geschafft wurde. Es gab Unterkünfte für alle, eine zentrale Stelle für gemeinsame Zusammenkünfte, sogar Unterstände für die Pferde, damit sie vor Wind und Regen geschützt waren. Die Elfen hatten auch einen Ort eingerichtet, an dem man kleine Wunden versorgen lassen konnten, bei schweren Wunden würden sie zum Verletzten gehen. Benötigte man jedoch nur eine Salbe oder Tinktur, so konnte man sie sich dort holen.
Es war ausreichend Platz für alle, auch so dass sie sich nicht auf die Pelle rückten. Und alle arbeiteten Hand in Hand. Jeder einzlne brachte sein Wissen und Können mit ein. Nashashuk freute sich über das Bild…
Ja, so soll es sein… wenn Jeder dem Anderen hilft, dann kann man alles erreichen!
Nashashuk
März 11, 2014 by Dagmar Hallerbach
Filed under News
Nashashuk ist die Geschichte eine jungen Hengstes. Sein Name bedeutet „Lauter Donner“
Er wurde während einer Naturkatastrophe geboren und muss sich gleich auf die Suche nach Hilfe machen, denn seine Mutter Nahimana ist geschwächt und verletzt.
Auf seiner Reise trifft er auf die verschiedensten Waldbewohner, wie den Wichtel Samtan, die Elfen Gorlenas Brith und Hathila Haleth und die Fee Linumal.
Wie auch Nashashuk und seine Mutter wurden sie von der Naturkatastrophe überrascht und von ihren Familien getrennt.
Nun begeben sie sich gemeinsam auf eine Reise durch das zerstörte Land, um Hilfe zu holen.
Was sich alles ereignet und was der junge Nashashuk auf dieser Reise lernt und erlebt, das kann man nun hier auf dieser Website lesen.
Ich wünsche viel Spass dabei…
Eure Dagmar Hallerbach