Nashashuk – Lauter Donner | Teil 5
März 18, 2014 by Dagmar Hallerbach
Filed under Märchen
Die Ankunft
Am dritten Tage war es dann soweit, sie erreichten das große Gebirge… wow… Nashashuk stand da und riss verwundert die Augen auf… man ist das aber hoch… so etwas hatte Nashashuk in seinem jungen Leben noch niemals gesehen. Er kannte gerade einmal den Wald…
Hier müssen wir rüber und dann sind wir da?
Ja, aber es wird anstrengend, denn es ist sehr steil, doch das schaffen wir schon… in etwa drei Tagen haben wir es geschafft.
Auch das Wetter ist uns wohlgesonnen, so erleichtert es den Aufstieg. Doch heute werden wir rasten und ausruhen, damit wir morgen mit frischen Kräften den Aufstieg beginnen können.
So rasteten sie und ließen den Abend ruhig ausklingen.
Am nächsten Morgen ging es dann an den Aufstieg… puh… das war wirklich anstrengend, doch Nashashuk freute sich, denn je höher sie kamen, desto weiter konnte er das Land überblicken. Wow… war das ein Anblick!
Er stellte viele Fragen zu dem was er erblickte und alle gaben ihm bereitwillig Antwort. Sie erklärten ihm jede Pflanze, jeden Baum und alles was es nur zu sehen gab. So lernte er das Land und die Vegetation kennen.
Die Elfen hatten wirklich ein umfassendes Wissen was die Vegetation und das Land betrafen und sie teilten dieses bereitwillig mit ihren neuen Freunden.
Am Abend erklärte die Fee anhand der Sterne das Universum und wie die Sterne und der Mond einem den Weg weisen können.
Sie erklärte dem kleinen Hengst den Unterschied von Astronomie und Astrologie, den Mond, die Sonne, die Sterne und Planeten.
Sie sagte, dass die Astrologie immer wieder mit der Astronomie verwechselt wird. Dabei haben die beiden so gut wie nichts miteinander zu tun!
Denn Astrologie ist keine Wissenschaft – sie beschäftigt sich mit der Sterndeutung. Astrologen glauben, dass sie aus der Stellung der Sterne Näheres über die Zukunft erfahren können.
Die Astronomie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung des Weltalls beschäftigt.
Die Erde wird umhüllt von einer Atmosphäre. Als Atmosphäre wird die Gashülle bezeichnet, die einen Planeten umgibt. Im Fall der Erde ist damit die Lufthülle gemeint.
Und eine Galaxie besteht aus Millionen oder sogar Milliarden von Sternensystemen, die um das Galaxiezentrum kreisen. Wie viele Galaxien es im All gibt, weiß keiner genau, doch es sind sehr, sehr viele.
Der Mond ist der ständige Begleiter unserer Erde. Am Nachthimmel wirkt er so groß wie die Sonne. Doch das täuscht nur, denn der Mond ist nämlich vierhundertmal kleiner als die Sonne. Er wirkt nur so gross, weil die Sonne viel weiter von der Erde entfernt ist und darum kleiner wirkt.
Wenn du dir den Mond genau anschaust, dann sieht es manchmal aus, als hätte er ein Gesicht. Doch was du siehst sind eine Reihe dunkler Flecken. Das sind die einzelnen Täler und Gebirge auf dem Mond.
Der Mond ändert ständig seine Gestalt. Manchmal kannst du ihn gar nicht sehen, manchmal sieht er aus wie eine Sichel und manchmal siehst du ihn als große, runde Scheibe.
Der Mond umkreist einmal im Monat die Erde und diese umkreist die Sonne. Dabei steht der Mond immer in einem anderen Winkel zu Erde und Sonne und wird vom Sonnenlicht immer wieder unterschiedlich beschienen.
So entstehen die einzelnen Mondphasen. Bei Vollmond scheint die Sonne direkt auf den Mond, der dann kreisrund aussieht.
Wandert der Mond weiter um die Erde, wird er nur noch von der Seite beschienen und sieht – je nach Position zur Sonne – wie eine breitere, oder eine schmalere Sichel aus.
Wenn gar kein Sonnenlicht mehr auf die uns zugewandte Seite fällt, ist er von der Erde aus gar nicht mehr zu sehen.
Der Mond nimmt also gar nicht ab und zu. Er behält immer die gleiche Größe. Sein Aussehen verändert sich nur durch die unterschiedliche Sonneneinstrahlung.
Es kann jedoch auch eine Mondfinsternis geben. Sie kann es nur bei Vollmond geben. Denn nur dann befinden sich die Sonne, die Erde und der Mond auf einer Linie. Der Mond steht also – von der Sonne aus gesehen – genau hinter der Erde. Das ist jedoch keine Besonderheit, denn wir haben ja alle 28 Tage Vollmond. Nur wenn sich der Mond genau im Schatten der Erde befindet, ist von der Erde aus eine Mondfinsternis zu beobachten. Das passiert nicht oft.
Der Begriff „Mondfinsternis“ ist ein wenig verwirrend, denn der Mond verfinstert sich nicht, sondern leuchtet in einem magischen Rot.
Denn wenn der Mond im Kernschatten der Erde liegt werden die Sonnenstrahlen von der Atmosphäre der Erde zerstreut und so entsteht – wie auch beim Sonnenuntergang – das rote Licht auf der Mondoberfläche.
Somit hatte Nashashuk einen anschaulichen Unterricht.
Auf all seine wissbegierigen Fragen hatten sie eine Antwort mit Erklärung für ihn.
So erklärten sie ihm auch die Erde mit ihren Gezeiten.
Leben kann nur unter bestimmten Voraussetzungen entstehen. Es darf nicht zu kalt sein, aber auch nicht zu warm. Wasser muss in großer Menge vorhanden sein. Und die Atmosphäre muss die richtige Mischung aus Stickstoff und Sauerstoff enthalten. All diese Voraussetzungen erfüllt nur ein Planet – Unsere Erde.
Das war aber nicht immer so. Erst im Laufe von Millionen von Jahren hat sich die Atmosphäre der Erde so entwickelt, dass Leben entstehen konnte.
Die Erde ist der einzige bekannte Himmelkörper auf dem Leben möglich ist. Deshalb wird sie auch als „Mutter Erde“ bezeichnet.
Hier geschieht es auch schon mal, dass plötzlich große Teile überschwemmt wurden, die kurz vorher noch ganz trocken waren – das liegt an den Gezeiten – Ebbe und Flut.
Auf der Erde bewirkt die Schwerkraft, dass wir am Boden bleiben und nicht schwerelos sind. Die Schwerkraft bewirkt aber auch, dass sich Mond und Erde gegenseitig anziehen.
Diese Anziehung wirkt sich vor allem auf das Wasser der Ozeane aus. Die Schwerkraft bewirkt, dass das Meer auf der mondzugewandten Erdseite vom Mond angezogen wird – dann ist die Flut da. Diese Anziehungskraft ist so stark, dass sie sich selbst auf der gegenüberliegenden Seite der Erde noch schwach bemerkbar macht.
Die Elfen waren erfreut, wie wissbegierig der kleine Hengst doch war und sie glaubten, dass wenn er eines Tages die Herde leiten würde, dann wäre er ein guter Führer.
So vergingen die folgenden drei Tage sehr schnell und endlich waren sie auf der anderen Seite des grossen Spaltes angelangt.
Hier war es ganz anders als im Wald und auf der anderen Seite… es gab Wiesen so weit das Auge reichte, wenig Wald, dafür Wasser und Wiesen mit vielen bunten Blumen.
Nashashuk lief los, er rannte, schmiss die Beine in die Luft und wieherte vor Freude…. wie schön es hier war und wie herrlich es duftete.
Als er sich ausgetobt hatte, lief er zurück zu den Anderen, die ihm belustigt zusahen.
Man, ist das aber schön hier. So bunt und leuchtend und es riecht so gut. Was flattert denn dort durch die Luft? Sind das andere Feen?
Linumal lachte und meinte, dass seien Schmetterlinge.
Schmetterlinge gibt es in allen Farben und vielen verschiedenen Mustern.
Oh, ach so… na dann wünsche ich mir, dass wir bald eure Familien treffen…
Und deine Herde, dass ist erst einmal wichtiger, denn deine Mutter wartet ja auf dich…
Ja, das ist wohl wahr… stimmte Nashashuk traurig zu.
Sie war ganz allein auf der Lichtung…
Plötzlich sagte Nashashuk… schaut mal dort, dort kommt ein ganzer Schwarm dieser Schmetterlinge!
Ein ganzer Schwarm? Nein, das kann nicht sein, denn sie fliegen nicht in großen Schwärmen!
Doch was ist es dann?
Als der Schwarm näher kam, sah man ein Leuchten, welches den Schwarm umgab… Da rief Linumal aus, das sind Feen! Huhu… hier sind wir… Linumal schwang sich in die Luft und flog einige Loopings vor Freude…. dann flog sie dem Schwarm entgegen.
Die Feen nahmen Linumal freudig in Empfang. Sie umtanzten sie und nahmen sie in ihre Mitte, so als wenn sie verhindern wollten, dass sie wieder verlorenging.
Gemeinsam flogen sie zurück zu den Wartenden. Linumal stellte sie einander vor. Dann meldete sich eine Fee zu Wort und erzählte, dass die Elfen auf dem Weg zum Gebirge seien und dass sie nicht mehr sehr weit entfernt sind. Hathila und Gorlenas freuten sich über diese frohe Botschaft. Sie fragten die Feen aus, wie viele Opfer es denn gäbe und wie diese Seite aussähe… Die Feen antworteten, dass ihnen nicht bekannt sei, ob es Opfer zu verzeichnen gibt. Sie glaubten, dass dem nicht so sei, denn schlechte Nachrichten würden sich schnell verbreiten. Alle Lebewesen, aus allen Verbänden und Clans seien unterwegs hierher…
Das erfreute alle… bald würden sie wieder vereint sein.
Und die Pferde… fragte Nashashuk… sind sie auch unterwegs hierher?
Ja, und sie sind auf der Suche nach einer tragenden Stute mit silbernen Haar… sie wird seit dem großen Beben vermisst.
Das ist meine Mutter. Sie wurde von der Herde getrennt und hat mich dann auf der anderen Seite auf einer Lichtung geboren. Ich bin auf der Suche nach der Herde.
Und wo ist deine Mutter?
Sie ist verletzt und wartet auf der Lichtung auf mich. Ich soll die Herde zu ihr führen.
Oh, das ist gut so, dann wirst du deine Mutter bald wiedersehen, denn auch die Pferde sind nicht mehr weit. Ich kann jemanden losschicken, um die Pferde zu unterrichten, dass die Stute nicht länger vermisst ist und Hilfe braucht. Dann beeilen sie sich her zu kommen.
Das würdest du für mich tun?
Ja, natürlich. Wir wissen wo die Herde ist und wir können fliegen, so sind wir doch schnell am Ziel.
Oh, das ist aber sehr freundlich, vielen Dank dafür.
So wurde eine Fee zur Pferdeherde geschickt, um die frohe Botschaft kundzutun.
Unterwegs traf sie auch auf die Elfen und Waldwichtel und sie informierte auch diese, dass die Vermissten am Fuße des großen Berges warteten.
Am frühen Abend fanden sich immer mehr am Berge an. Gorlenas, Hathila, Samtan und Linumal hatten ein behagliches Lager errichtet und begrüßten jeden Neuankömmling mit einem heißen Getränk und etwas zu essen. Einige Feuer brannten behaglich und man ließ sich an den Feuern nieder.
Nashashuk freute sich über dieses bunte Treiben und wartete sehnsüchtig auf seine Herde.
Da plötzlich hörte er ein heftiges Donnern… nanu… kommt da ein Gewitter? Aber es ist doch gar nicht windig oder so…
Mit dem Donner kam auch eine große Staubwolke auf sie zu… Nashashuk erschrak im ersten Moment, doch dann sah er sie… die Pferde…
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, er stellte sich auf die Hinterbeine und wieherte laut einen Begrüßungsgruß.
Die Pferde machten Halt vor ihm und der Leithengst kam auf ihn zu…
Boah… ist er aber schön und kräftig… was für eine imposante Erscheinung!
Hallo Kleiner, wir suchen eine unserer Stuten, ihr Name ist Nahimana. Die Fee sagte uns du bist ihr Sohn.
Ja, Nahimana ist meine Mutter. Ich bin Nashashuk.
Mein Name ist Nayati – Der, der ringt – ich grüße dich lauter Donner, mein Sohn.
Wie dein Sohn?
Ich bin dein Vater und es freut mich dich kennen zu lernen. Doch sage mir, bist du ganz allein hierher gekommen und wo ist Nahimana?
Sie ist auf der anderen Seite des Gebirges, etwa zehn Tagesreisen von hier entfernt auf einer Lichtung. Sie wurde verletzt und konnte nicht aufstehen. Sie schickte mich los, euch zu suchen. Unterwegs traf ich dann Samtan den Waldwichtel, die Elfen Gorlenas und Hathila und auch eine Fee. Gemeinsam sind wir dann hierher gekommen. Sie sind meine Freunde und haben mir viel geholfen.
Das war sehr nett von ihnen, ich würde sie gerne kennen lernen. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass sie einem Pferd helfen. Eigentlich lebt jede Herde für sich…
Ja, das sagten sie mir auch, doch ich habe auf unserer Reise festgestellt, dass wir alle voneinander lernen und uns gegenseitig helfen können. Wäre es nicht gut, wenn es nur noch eine große Herde gäbe?
Wie… nur eine große Herde? Du meinst alle Lebewesen zusammen in einem Verband?
Der Hengst lachte so laut und stampfte mit den Hufen auf den Boden dass es nur so dröhnte… eine Herde…wie soll das denn gehen? Und wer soll der Leithengst sein… vielleicht ein Wichtel?
Da wurde Nashashuk nachdenklich… doch dann kam ihn ein Gedanke.
Er sagte zum Vater, komm ich stelle dich erst einmal vor. Und dann werde ich allen eine Idee erzählen.
Nashashuk begleitete seinen Vater zu seinen Freunden und stellte jeden vor.
Nayati bedankte sich bei ihnen, dass sie Nashashuk so unterstützt haben.
Nashashuk stellte sich auf eine Erhöhung und wieherte laut… alle drehten sich zu ihm um.
Als alle gebannt zu ihm sahen sagte er, wenn auch die Trolle und Gnome hier eingetroffen sind, dann möchte ich euch alle bitten an das große Feuer zu kommen. Ich habe etwas sehr wichtiges mitzuteilen.
In der Menge der Umherstehenden wurde ein Gemurmel laut… einige fragten, was es denn wichtiges gäbe und warum er es nicht gleich sagen würde.
Nein, erst wenn auch die Letzten hier eingetroffen sind!
Dann verließ Nashashuk die Erhöhung und ging zu seinen Freunden. Er zog sich mit ihnen zurück und weihte sie in seinem Plan ein.
Sie hörten ihm zu und befanden seine Gedanken als sehr weise und gut und versprachen ihm, ihn zu unterstützen.
Gut, das wäre also geklärt. Nun müssen wir ein großes Feuer machen und alles vorbereiten, damit es behaglich wird und alle Platz finden.
Während die Fünf emsig arbeiteten, trudelten auch die Trolle und Gnome ein…
Am Abend, der Mond schien schon hell, versammelten sich alle am großen Feuer.
Nashashuk wartete bis alle einen Platz gefunden hatten und bat dann um Ruhe.
Wut
November 13, 2010 by Dagmar Hallerbach
Filed under Gedichte
Gedanken rieseln mir durch die Hände
So wie feiner Sand am Strand
Ich möchte sie in Worte fassen
Doch sie fliehen in ein einziges Gefühl
WUT
Die Sonne, der Mond und die Sterne
Werden wohl das Einzige sein
Was ein Mensch nicht zerstören kann
Denn alles andere kann durch ein Wort, eine Geste
Oder durch eine Tat zerstört werden
Und zurück bleibt die
WUT