Futurinas Leben mit den Gefühlen Part IV

August 21, 2011 by  
Filed under Märchen

Futurinas Leben mit den Gefühlen

Futurina hatte nun die komplexe Welt der Gefühle kennengelernt. Sie hatte erfahren, dass es neben guten Gefühlen auch viele nicht so schöne Gefühle gibt.
Das war sehr schwer für sie und sie wußte gar nicht wie sie mit diesen ganzen Gefühlen umgehen sollte oder gar konnte. Das war alles so neu.
Und dann geschah es, dass sie plötzlich weinen mußte – so heftig, dass es sie nur so schüttelte. Sie war kaum zu beruhigen. Und besonders schlimm war für sie, dass es von Anderen gesehen wurde und so schämte sie sich ihrer Tränen. Und doch sahen es die Anderen ganz anders als Futurina selbst. Sie freuten sich für Futurina und begrüßten sie freudig in einem neuen Lebensabschnitt. Sie waren der Meinung, sie sei nun einen grossen Schritt weiter gekommen und das auch in Hinsicht auf ihre vielen negativen Gefühle. Denn nun war sie bereit für diese Gefühle und gab sich durch ihre Tränen die Erlaubnis diese wirklich zu fühlen.

So hatte Futurina wieder einmal eine schwere Zeit gewuppt und nahm sich vor, nun mehr auf ihre Gefühle zu hören. Sie ging mit gestärkten Schritten einem neuen Lebensabschnitt entgegen. Auch ihr Mut war zu ihr zurück gekehrt und so fühlte sie sich wieder stark genug, ihr Leben in die Hand zu nehmen.

Nachdem Futurina nun Kontakt mit ihren Gefühlen aufgenommen hatte, probierte sie eine neue Technik aus.
Da die negativen Gefühle und Gedanken so in der Überzahl waren, versuchte sie diese in positive umzuwandeln.
Ok, das war nicht immer leicht, doch was war schon leicht in ihrem Leben?
Aber sie gab nicht auf und so schaffte sie es auch.
Nahmen die negativen Gedanken zu viel Macht und Raum ein, versuchte sie diese umzudrehen, somit war sie dann nicht in dem Wust gefangen, sondern beschäftigte sich mehr mit der Sonnenseite des Lebens.
Auch sollte den negativen Gefühlen die Macht genommen werden und dieses geschah dadurch, dass Futurina diesen Gefühlen eine Berechtigung, bzw. Erlaubnis erteilte da zu sein. Sie erforschte nicht mehr warum und wieso sie gerade jetzt da waren, sondern sagte sich:
„Ja, da seid ihr nun – ihr unschönen Gefühle – und ihr habt auch jedes Recht da zu sein und wahrgenommen zu werden.“
Damit lebte es sich doch weitaus unbeschwerter, als sich in ihnen zu verfangen.

Da die Gefühle nun da sein durften, so durften auch die Tränen laufen. Immer öfter kam es vor, das Futurina einfach anfing zu weinen, manchmal auch nur so und ohne ersichtlichen Grund, doch war das in Ordnung. Und das nicht still und heimlich für sich – nein – auch Freunde durften die Tränen mitbekommen.

Futurinas Umfeld fand das richtig schön, endlich durften sie eine authentische Futurina kennenlernen. Die Freunde freuten sich für Futurina, dass die Tränen nun freien Lauf hatten und sie ihr Trost und Zuspruch geben durften. Das war bisher immer eher etwas schwierig, denn Futurina wollte kein Mitleid bekommen, denn sie tat sich nicht einmal selbst leid.
Sie war lange Zeit der Meinung, sie sei es nicht wert, als das man sich um sie kümmerte. Sie kannte es aber auch nicht wirklich, denn eigentlich war und musste sie immer eine Einzelkämpferin sein. Sie war immer so stark und nun durfte sie auch einmal Schwäche zeigen – das tat ihr so gut.

Mit Hilfe und Unterstützung von ihren Freunden schaffte es Futurina mit ihren Gefühlen umzugehen und betrat so nun endlich einmal mehr die Sonnenseite des Lebens.

Das alles war neu für Futurina, denn all die Jahre war sie auf sich allein gestellt, sie bekam nie die Sicherheit von den Menschen, von denen sie diese so dringend benötigt hätte. Und nun sollte es so sein, dass sie nicht mehr allein war.
Sie erfreute sich an dieser Wandlung – auch freute sie sich sehr, solch liebe Freunde um sich zu haben.
Diese Freunde waren es auch, die sie immer wieder bestärkten, an sich und ihre Fähigkeiten zu glauben und ihr wurde Verantwortung übergeben und so einiges zugetraut. Natürlich war Futurina erst einmal erschrocken über all den lieben Zuspruch, doch insgeheim freute sie sich sehr darüber und sie kam zu der Meinung, dass auch sie etwas wert war auf dieser Welt. Wenn auch nicht für alle, so aber für ihre Freunde. Ihnen war sie so viel wert, dass hätte sie sich niemals zu träumen gewagt. Und so dauerte es nicht lang und sie glaubte selbst auch daran.
Ja, auch sie war es wert auf der Welt zu sein. Und endlich hatte ihr Leben einen Sinn erhalten.
In nur kurzer Zeit machte Futurina solch eine Wandlung durch, dass ihr gesamtes Umfeld von ihrer Fröhlichkeit und Heiterkeit nur so geblendet war.

Eine sonnige Zeit war angebrochen und das obwohl der Herbst sich schon von seiner heftigsten Seite zeigte. Doch das war Futurina ziemlich egal sie wollte es sonnig und warm haben, also tat sie alles dafür, dass es ihr warm ums Herz wurde.
Sie lebte förmlich auf und erfreute sich an ihrem Leben. Niemals wieder sollte es ihr jemand kaputtmachen können, sie stemmte sich mit aller Kraft gegen Unrecht welches an ihr verübt werden sollte. Sie wollte es nie wieder so weit kommen lassen, dass sie ihr Leben als nicht lebenswert ansah. Und so hielt es sich auch für eine lange Weile an.
Futurina war glücklich, endlich einmal unbeschwert zu leben und das Leben zu nehmen wie es war und sein konnte, nämlich sonnig und warm.

Auch der Winter wurde sonnig. War es auch einmal schwer, so waren Freunde zur Stelle die es ihr leichter machten. Niemals hätte Futurina es für möglich gehalten, dass es noch solche Menschen gibt…selbstlos und hilfsbereit und immer da wenn man sie gerade brauchte. Manchmal haben sie es schon gespürt und Futurina geholfen, ohne dass sie sich hätte melden müssen. Ja, man verstand sich ohne viele Worte. Durch diese Freunde wurde Futurina wieder vieles ermöglicht wo sie sich sonst nicht ran gewagt hätte. Und gab es ein Problem – egal in welcher Richtung – so wurde auch hier schnellstmöglich Abhilfe geschaffen und es wurde kein Weg und keine Anstrengung gescheut.

So neigte sich das Jahr dem Ende zu und es kam das neue Jahr mit viel Hoffnung und Zuversicht. Doch wie so oft im Leben wurde es auch einmal wieder schwer und als Futurina für sich keinen Ausweg sah, weil sie einfach zu erschöpft war und mit der Erschöpfung hatten es die negativen Gedanken und Gefühle viel leichter Besitz von Futurina zu nehmen, da scheute sie sich nicht sich Hilfe zu holen. Denn eines war ihr in den letzten Jahren klargeworden – allein war es immer schwerer und es zeugte auch von Stärke wenn man sich Hilfe und Unterstützung holte und diese auch einforderte.

Es war die Zeit der Wut und des Hasses gekommen und diese Gefühle waren so heftig, dass es Futurina mit Angst erfüllte. Sie bekam Angst vor der Heftigkeit und dachte sie könne dieser nicht standhalten und sie gegen sich richten und dass war es doch was sie nicht mehr wollte. Sie wollte die Wut und den Hass nicht mehr gegen sich selbst richten, denn sie war die falsche Adresse.
So wurde erst einmal dafür gesorgt das Futurina zur Ruhe kam. Denn erst wenn Ruhe in sie einkehrte konnte sie auch die Kraft wieder mobilisieren.
Dann überlegte man gemeinsam wie Futurina denn die Wut aus sich heraus bekommen könnte. Futurina horchte in sich und war der Meinung sie wolle treten, schlagen und laut schreien. Doch das waren alles Dinge die sie so nie getan hatte. Sie war ja nie laut geworden und laute, aggressive Stimmen erzeugten nur noch mehr Angst in ihr. Und doch war sie der Meinung, dass es nur auf diesem Wege zu einer Erleichterung für sie käme. Sie besprach es mit einem Menschen dem sie vertraute und dem sie es auch zutraute, sie in diesem Vorhaben zu unterstützen.
Gesagt – getan – und genau dieser Mensch wollte den Plan gleich in die Tat umsetzen.
So begaben sie sich in den nahe gelegenen Wald. Futurina war furchtbar aufgeregt und nervös und auch schämte sie sich ein wenig, da sie für so etwas Unterstützung brauchte. Doch sie hatte es ja bisher nie gelernt, die Wut heraus zu lassen ohne sich dabei selbst zu verletzen.
Mitten im Wald durfte Futurina sich nun einen Baum aussuchen, der ihr als geeignet erschien. Nun sollte an diesem Baum all die Wut ausgelassen werden. Bedingung aber war, dass es zu keinerlei Verletzungen kam.
Futurina schaute und hörte ihrer Vertrauten zu und versuchte es dann sehr zaghaft ihr gleich zu tun. Die Vertraute spornte sie immer mehr an und so vergass Futurina Raum und Zeit und täuschte Tritte und Schläge an und schrie all ihre Wut aus sich heraus.
Sie tat das so lange bis sie völlig aus der Puste war. Dann erst hielt sie inne. Die Vertraute fragte sie nun wie es ihr ginge und Futurina antwortete nachdem sie in sich hinein gehorcht hatte:
„Ich fühle mich befreit und leicht, es fühlt sich an als sei ein Knoten geplatzt und ich bin irgendwie ins fliessen gekommen.“

Futurina fühlte all ihre Kraft in sich fliessen und das fühlte sich unbeschreiblich gut an.
Nun begaben sie sich wieder auf den Rückweg mit beschwingten, leichten Schritten.
Futurina freute sich über ihre wieder erlangte Kraft und Leichtigkeit.
Auch wurde ihr wieder einmal gezeigt was sie alles kann und das sie sich viel mehr zutrauen sollte.
Wieder einmal gab es Menschen, die so viel Potential in ihr erkannten und sie so ermutigten dieses Potential für sich und ihr weiteres Leben zu nutzen.
So tat sie es auch, sie nahm aus dieser Unterstützung so viel Neues für sich mit und setzte es auch gleich in die Tat um.
Plötzlich war sie für noch mehr Menschen wichtig und wertvoll geworden und das nur durch ihr Dasein, ihre Ideen und Gedanken und so stieg auch ihr Selbstwert wieder immens nach oben.

Vergangenheit

Februar 27, 2011 by  
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In meinem Zimmer liegend und atemlos lauschen
Da…
Ein Geräusch an der Tür
Es läßt mich zusammenfahren
Angst fühle ich
In mir ein lautes Rufen
Schlafend stelle ich mich
Plötzlich ein Poltern an der Tür
Ich bekomme kaum noch Luft
Und ich höre schwere Schritte
Gerüche und Hände greifen nach mir
Ich habe keine Kraft mehr
Tränen – Angst – Scham – Selbstaufgabe
Dann plötzlich neue Kraft
Und ein langer Weg zurück ins Leben
Doch gibt es viele Gründe alles beim Alten zu lassen
Und nur einen einzigen doch diesen Weg zu verlassen
Du hälst es einfach nicht mehr aus und willst zurück ins Leben

Die Essstörung

November 25, 2010 by  
Filed under Gedanken

Sucht wohin wirst du leiten mich
Noch weiter hinab wo herrscht keinerlei Licht
Hinab in den Sog einer dunklen Macht
Ins Hungern und einem fürchterlichen Schmacht

In die Einsamkeit lasse ich mich von dir leiten
Doch die Einsamkeit bringt mit nur endlose Weiten
Ich suche verzweifelt aus dir einem Weg
Doch die Freude am Leben ist verweht

Allein bin ich mit dir und deiner Macht
Nur du bist noch da mit aller Kraft
Ich komme von dir einfach nicht mehr los
Und dass obwohl das Elend mit dir ist so groß

Ich suche Hilfe mit all meiner Kraft
Ich möchte fort von deiner Macht
Du aber machst es mir nicht leicht zu gehen
Und doch ein kleines Licht kann ich manchmal schon sehen

Das Licht gibt mir Kraft und sagt ich kann es schaffen
Auch für mich gibt es ein anderes Leben mit schönen Sachen
Als immer nur Hungern um dünn zu sein
Es gibt ein Leben mit Freude und Sonnenschein

Darum gehe ich dem Licht entgegen
Auf dem Weg der schwer ist und auch oft sehr uneben
Und doch ich weiß er bringt mich zu meinem Ziel
Zurück in mein Leben so wie ich es will

Der Lebensmut

Juli 24, 2010 by  
Filed under Gedichte

Ich habe wieder einmal all meinen Lebensmut verloren
Den Mut einen weiteren Schritt zu gehen
Mir wäre es lieber ich sei niemals geboren worden
Denn ich habe in meinem Leben schon zuviel Leid gesehen

Immer wieder habe ich an Besserung geglaubt
Und auch Hoffnung in jeden neuen Tag gegeben
Doch ich wurde immer wieder genau dieser Hoffnung beraubt
Kann es für mich wirklich noch eine Hoffnung geben

Andere mögen reich bedacht worden sein
Mit Mut, Weisheit, Liebe und Hoffnung
Doch mein Herz schreit auf vor lauter Pein
Und so ist für mich das Leben nur noch Hohn

Mir fehlt es an Stärke und auch an Weisheit
Es fehlt mir an Liebe und auch an Lebensmut
Wann erlange ich endlich meine lang ersehnte Freiheit
Denn erst dann wäre alles wieder für mich im Lot

Doch ich habe wieder einmal all meinen Lebensmut verloren
Um den nächsten Tag zu überstehen
Doch bin ich in dieses Leben geboren worden
Und muß nun schauen wie es mit mir weitergeht

Der Fluss des Lebens

November 5, 2009 by  
Filed under Gedichte

Der Fluss des Lebens
Er strömt so dahin
Und sucht sich seine Wege
Er umströmt so manche Hindernisse
So wie es ihm von der Natur ist vorgegeben

Der Fluss des Lebens
Er mündet hier und dort an Stellen
Die man nicht für möglich hält
Auch endet er manchmal dort wo es einst begann
Und so schließen sich die Kreise dann und wann

Der Fluss des Lebens
Er beginnt nun wieder dort
Wo er einst unterbrochen wurde
Wo er gestoppt wurde von harter Hand
Und gehemmt war für lange Zeit sein Fluss

Jetzt aber kann er wieder fließen
Doch nur langsam findet er sein Bett
Noch ist er nur ein feiner Rinnsal
Doch ahnt man schon den Strom
Und kann ihn langsam fühlen

Der Fluss des Lebens
Er darf nicht mehr unterbrochen werden
Und sollte es doch einst geschehen
So suche an der Quelle
An der er einst entsprang

Hier wirst du dann die Gründe finden
Die zu seinem versiegen führten
Und neue Quellen werden sich ergeben
Und mit neuer Kraft kann er nun entspringen
Und so geduldig seiner Wege gehen

Der Tod

September 29, 2009 by  
Filed under Gedanken

Der Tod
Unfassbar
Und doch allgegenwärtig

Der Tod
Von Menschen
Gefürchtet, verdammt oder ersehnt
Und doch von niemanden selbst erlebt

Wo Leben ist
Da ist auch Tod
Und immer die Frage
Nach dem Danach

Und die Antwort
Als Mittelpunkt und Kraft des Glaubens
Denn die Lebenden sind unwissend
Und die Toten bleiben stumm

Das Bewusstsein sucht unerbittlich
Unumgänglich und unwiderruflich
Das Ende allen Lebens
Und jeden ereilt das gleiche Schicksal

Hand in Hand schreitend
Mit Alter, Krankheit und Gewalt
Und mit jedem Leben das entsteht
Ist der Tod vorherbestimmt

Früher oder später, aber endgültig
Und wir verstehen den Tod nicht
Weil wir das Leben nicht verstehen
Denn was an den Bausteinen unseres Körpers
Macht das Leben aus?

Was an diesen Atomen
Die existieren seit das Universum entstand
Und ewig fortdauern werden
Im unendlichen Kreislauf

Unser aller Leben und Tod
Unfassbar
Und doch allgegenwärtig