Der Fall
Februar 6, 2010 by Dagmar Hallerbach
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Ich sitze hier und ich glaube ich kann nicht atmen
Es drückt alles so sehr und es ist so schwer
Ich kann nicht mehr
Ich sehe mein Gesicht nicht mehr
Denn es ist so bedeckt vor Hass
Ich kann nicht mehr
Ich will auch nicht mehr
Lasst mich endlich hier raus
Ich schreie
Doch keiner kann mich hören
Denn es ist ein stummer Schrei der aus mir herausquillt
Und der mir so weh tut
Er sticht an jeder Faser meines Körpers vorbei
Er tötet all das Gefühl in mir
Ich will doch nur wieder leben können und nur wieder atmen
Doch ich kann nicht
Denn es drückt zu sehr auf mich ein
Es raubt mir den Atem und hält mich fest
Ich verliere den Boden unter meinen Füßen
Und ich falle…
Wo ist mein wahres Gesicht
Januar 24, 2010 by Dagmar Hallerbach
Filed under Gedichte
Ich sehe in den Spiegel und sehe dort doch nur
Ein mir völlig unbekanntes Gesicht
Ich schaue noch einmal hinein
Doch ich sehe mich noch immer nicht
So viele Gesichter sind da
Und so oft ein anderes Gesicht
Doch keines davon ist wirklich das Meine
Ich starre noch einmal hinein und suche mich
Ich suche im Spiegel mein wahres Gesicht
Doch ich finde es einfach nicht
Denn all diese Gesichter sind nur leere Masken ohne jedes Leben
Es sind nur bizarre Schemen die nicht zu mir gehören
Ich sehe sie an wie Fremde
Diese Grimassen im Spiegel da
Und ich weiß nichts über sie
Obwohl sie doch mich selbst wieder spiegeln
Und so frage ich mich
Wer ich wohl wirklich bin
Für jede erdenkliche Situation habe ich ein passendes Gesicht
Doch niemals bin ich wirklich ich
Dabei will ich doch nur endlich wieder Ich selber sein
Doch ich weiß schon gar nicht mehr
Wer ich eigentlich bin
Der Weihnachtseinkauf
November 30, 2009 by Dagmar Hallerbach
Filed under Gedichte
Nun ist sie wieder da…
Die Zeit des Hetzens und Jagens
Durch die Stadt und Geschäfte
Um die richtigen Geschenke zu kaufen
Doch wo bleibt die Besinnlichkeit
Die bleibt mal wieder auf der Strecke
Hallo Du
Ich bin dir heute begegnet
Ein Gesicht in der Menge
Ein Gesicht unter vielen Anderen
Ich bin dir begegnet
Doch ich habe dich nicht gesehen
Ich habe nicht deine Trauer gesehen
Ich war zu eilig
Ich habe deine Fragen nicht gehört
Ich war zu eilig
Ich habe nicht verstanden dass du Hilfe suchst
Ich war zu eilig
Du warst für mich einfach nur ein Gesicht
Ein Gesicht in der Menge
Und nun bist du verschwunden
Für immer und ewig
Meine Chance dir zu helfen ist dahin
Denn ich war zu eilig
Bitte verzeih!
So wie jeden Tag…
Juli 20, 2009 by Dagmar Hallerbach
Filed under Gedanken
Manchmal muss man einfach weinen
Nur so und ganz plötzlich
Wenn es wieder einmal zuviel wird
Was einen so bedrückt
Und man es nicht länger zurückstecken kann
Dann ist da ein Würgen im Hals
Ein Zucken im Gesicht
Ein Zittern durch den ganzen Körper
Und ein Wasserfall von Tränen
Irgendwann
Meist gar nicht viel später
Ist es wieder vorbei
Und da sitzt du
Wo du zusammengesunken warst
Wo du dich ganz klein gemacht hattest
Als wolltest du dich vor der Welt verstecken
Und schaust mit großen und blanken Augen
Fast erstaunt und verständnislos
Ängstlich suchend im Zimmer umher
Ob nicht jemand da ist
Der dich in den Arm nimmt und festhält
Bis du dich wieder stark genug fühlst
Aufzustehen und weiterzumachen
So wie jeden Tag…